Die Bremer Großschaustellerin Trudi Renoldi hat seit 2009 die Konzession für den Betrieb eines Wiesnzeltes, das in Bremen bestimmt begeistern würde.

Geschmack liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Der Betrachter, dessen Phantasie die Wildstuben entsprungen sind (sic!), kommt aus Bremen. Von dort nämlich stammt die Schaustellerfamilie Renoldi, die auf der Wiesn außerdem noch mit dem Höllenblitz vertreten ist und deutschlandweit mit dem Almhüttendorf sowie dem Hansezelt reist. Nun ist Bremen bekanntlich weit weg von München und das merkt man auch der Wildstuben an. Der in massiver, betont moderner, zuweilen kitschiger Hüttenoptik gehaltene Betrieb wird aus mehreren Containern zusammengesteckt und bietet seit 2009 Nordlichtern ein Dach für Wiesnpartys am Originalschauplatz. Zunächst mit 270 Sitzplätzen, inzwischen finden gar 751 sitzende und 32 stehende Gäste auf den beiden Stockwerken platz.

Freunde des Trachtenhalstuchs können in vier Schichten pro Tag reservieren, wobei der Mindestverzehr direkt auf die Reservierung bezogen ist und während dieser restlos verbraucht werden muss. Nachmittagsschichten dauern dabei nur zwei Stunden. Für die Musik vor dem LCD-Kaminfeuer engagiert Wirtin Trudi Renoldi entgegen der Vorgaben der Landeshauptstadt, nach Möglichkeit Kapellen aus München zu verpflichten, großteils Partymusikanten aus Franken oder Baden-Württemberg. Es gibt sicherlich authentischere Bierzelte aus der Wiesn.

Seit 2023 beliefert die Augustinerbrauerei das Zelt nicht mehr. Seither wird Spaten ausgeschenkt.