Kein Wiesnbier, Weißbier nur bis 21 Uhr. Teure Speisekarte für mittelaltes Publikum. Innen keine reservierungsfreien Sitzplätze, nur Stehplätze an den Bars.
Aus dem allgemeinen Bewusstsein längst verschwunden, bereicherte bereits 1885 ein großer Weinausschank, die spanische Bodega, das Oktoberfest. Das heutige Weinzelt allerdings wurde erst 1984 durch die Nymphenburg Sektkellerei auf die Wiesn gebracht. Das aktuelle Zelt stammt aus dem Jahr 2005 und erfreut sich nach vielen schwierigen Jahren inzwischen zumindest am Abend einiger Beliebtheit.
Wer ein besonders intimes Wiesnerlebnis schätzt und nicht aufs Geld schauen muss, kann am Nachmittag im leeren Zelt sein Weißbier zum Mondpreis € genießen. Ab 21:00 Uhr, wenn das Zelt ausreserviert ist, wird ausschließlich Wein ausgeschenkt und das bis 00:30 Uhr. Wer des Abends um Einlass begehrt, sucht sich hierfür am besten einen Sonntag aus und schaut am Hintereingang vorbei.
Ähnlich der Käfer Wiesnschänke sind die Tische in einzelne Boxen eingeteilt und es wird nahezu keine traditionelle Blasmusik im Zelt gespielt. Auch beim Publikum gibt es Überschneidungen. V.a. ältere, zahlungskräftige Klientel kann sich für das Weinzelt begeistern. Wer sich an proletigen Auswüchsen wie Champagnerspritzen stört, ist hier verkehrt. Die hochpreisige Speisenkarte bietet einige volksfestfremde Gerichte, wie Garnelen oder gar thailändisches. Immerhin die Angebote zur Mittagswiesn sind preislich in Ordnung.
2015 wurde das Zelt im Innenraum leicht umdekoriert. Anstatt Tüchern, die parallel zum Dach unter selbigem hingen, füllen nun Blumenkränze und Weinzeltfahnen den Innenraum. 2023 folgte eine neue Bestuhlung.
Wer Wein auf dem Oktoberfest sucht, ist übrigens nicht an das Weinzelt gebunden. Diesen gibt es auch in anderen kleinen und den Wirts- und Schützenzelten.
Musik
Das Weinzelt setzt ausschließlich Partybands ein. Neben den beiden Hauskapellen, der Högl Fun Band (Abend) und der Blechblos'n (sic!, Nachmittag), spielen verschiedene Formationen zur Mittagszeit. Am Wochenende und Feiertag sind dies die Sumpfkröten, donnerstags und freitags Pongaupower und von Montag bis Mittwoch der zweiten Woche Sunnseitn. In der ersten Woche gibt es 2024 tatsächlich einen neuen Farbtupfer: Erstmals spielt mit dem Jochberger Blechschod'n eine Blaskapelle, und zwar von Montag bis Mittwoch.
Reservierungen 2024
Reservierungen werden im neuen Reservierungsformular seit 9. April angenommen. Zum Start gab es wie in den Vorjahren auch schon Abendschichten für alle drei Sonntage sowie weitere Abendschichten. Im Reservierungswecker konnten wir später immerhin auch von Wochenendreservierungen berichten. Der Mindestverzehr gehört mit 90 € pro Person zu den teuersten der Wiesn.