Zwischen 13,60 € und 15,30 € kostet das Bier 2024 auf der Wiesn. Wer es krachen lassen will, greift allerdings zum Spezi.
Der Bierpreis 2024 wurde erst am 3. Juli und damit außerordentlich spät bekannt gegeben. Die Entscheidung, wie viel das Bier kostet, trifft übrigens nicht die Stadt München, sondern jeder Wirt selber, weshalb der Preis in jedem Zelt ein anderer sein kann. Seitens der Landeshauptstadt als Veranstalter wurde lediglich bis 1970 ein Einheitspreis bestimmt. Seither prüft sie nurmehr, ob die festgelegten Preise angemessen sind.
Bierpreise 2024
Das günstigste Bier gibt es zum zweiten Mal infolge im Weißbiergarten am Familienplatzl. Mit 13,60 € ist die Maß dort allerdings um einen Euro teurer als im Vorjahr. Nur das Museumszelt auf der Oidn Wiesn bleibt mit 13,80 € ebenfalls unter 14 €. Generell kommt günstiges Bier in der Regel von der Augustinerbrauerei. Mit 14,10 € liegt der Bierpreis im Brauereizelt 80 Cent unter dem günstigen Nicht-Augustiner-Zelt (Ochsenbraterei, Schützenfestzelt, Käfer Wiesnschänke). Noch einmal 20 Cent teurer sind die Bräurosl, das Hackerzelt und das Winzerer. Allerdings entfällt auch die höchste Preissteigerung unter den großen Zelten auf den Augustinerbräu. Um ganze 7,3 % verteuert sich das Bier in der Fischer-Vroni, die damit leider wieder deutlich zu den anderen Zelten aufschließt.
Unter den Mittelbetrieben befindet sich allerdings nicht nur der Bierpreiskönig Weißbiergarten, sondern auch der größte Preistreiber - heuer die Münchner Stuben mit 15,30 €. Günstiger sind wieder die Augustinerzelte, Ammer (14,10 €) und zur Bratwurst (14,40 €). Erwähnt werden sollte allerdings auch, dass der Weißbiergarten letztes Jahr noch einen Euro günstiger war. Der Preis wurde somit um fast 8 % erhöht. Keine Preissteigerung hingegen nimmt die Metzgerstuben vor, die im Vorjahr noch das teuerste Zelt war.
Bier | Weißbier | |||||
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2024 | 2023 | Δ | 2024 | 2023 | Δ | |
Armbrustschützenzelt | 14,95 € | 14,40 € | 3,8% | |||
Augustiner-Festhalle | 14,10 € | 13,50 € | 4,4% | |||
Bräurosl | 15,10 € | 14,30 € | 5,6% | |||
Fischer-Vroni | 14,70 € | 13,70 € | 7,3% | |||
Hacker-Festzelt | 15,10 € | 14,40 € | 4,9% | |||
Hofbräu-Festzelt | 14,95 € | 14,50 € | 3,1% | |||
Käfer Wiesnschänke | 14,90 € | 14,50 € | 2,8% | 17,40 € | 16,80 € | 3,6% |
Löwenbräu-Festzelt | 15,00 € | 14,50 € | 3,4% | |||
Marstall-Festzelt | 15,00 € | 14,50 € | 3,4% | 17,20 € | 16,80 € | 2,4% |
Ochsenbraterei | 14,90 € | 14,50 € | 2,8% | |||
Winzerer Fähndl (Paulaner Festzelt) | 15,10 € | 14,50 € | 4,1% | |||
Schottenhamel-Festhalle | 14,95 € | 14,50 € | 3,1% | |||
Schützenfestzelt | 14,90 € | 14,50 € | 2,8% | |||
Weinzelt | 17,80 € | 17,40 € | 2,3% | |||
Festzelt Tradition | 14,75 € | 14,10 € | 4,6% | 15,80 € | 15,20 € | 3,9% |
Museumszelt | 13,80 € | 13,20 € | 4,5% | 13,80 € | 13,20 € | 4,5% |
Schützenlisl | 14,30 € | 13,80 € | 3,6% | 15,40 € | 15,00 € | 2,7% |
Boandlkramerei | 14,20 € | 17,00 € |
Getränkepreise 2024
In der Regel aufregender als die Bierpreise sind die Preise für nicht-alkoholische Getränke. Hin und wieder sieht das auch manch ein Wirt ein. So wird der Wasserpreis heuer im Löwenbräuzelt tatsächlich pro Liter einen Euro erträglicher. Statt 11 € werden nun 10 € berechnet. Dass es auch anders geht, zeigt aber das Weinzelt. Nicht nur sorgt dort der Wasserpreis regelmäßig für Kopfschütteln (heuer 14,67 € pro Liter), auch beim Spezi möchte man heuer ein Ausrufezeichen setzen. 18,40 € kostet dieser nämlich auf den Liter gerechnet. Das wirft die Frage auf, wie dieser Preis durch die städtische Wucherprüfung gekommen ist. Unangenehm fällt auch die Bräurosl auf. Alle alkoholfreien Getränke sind dort über 10 % verteuert worden, das Wasser gar um 14,3 %.
Keinen guten Einstand leistet sich auch die Boandlkamerei mit 12,20 € pro Liter Wasser. Das Hackerzelt ist allerdings noch einmal 20 Cent teurer. Positiv hervorzuheben ist immerhin das Festzelt Tradition mit 8,60 € und unter den Kleinen der Goldene Hahn mit 8,20 €. Außerdem bleiben der Ammer, die Knödelei und der Schichtl unter neun Euro. Die Bratwurst hat mit 8,20 € die günstigste Limo.
Limo | Spezi | Wasser | |||||||
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2024 | 2023 | Δ | 2024 | 2023 | Δ | 2024 | 2023 | Δ | |
Armbrustschützenzelt | 12,40 € | 11,90 € | 4,2% | 12,40 € | 11,90 € | 4,2% | 11,00 € | 10,60 € | 3,8% |
Augustiner-Festhalle | 10,60 € | 10,20 € | 3,9% | 10,60 € | 10,20 € | 3,9% | 10,60 € | 10,20 € | 3,9% |
Bräurosl | 13,00 € | 11,80 € | 10,2% | 13,00 € | 11,80 € | 10,2% | 11,20 € | 9,80 € | 14,3% |
Fischer-Vroni | 12,20 € | 12,20 € | 12,20 € | 12,20 € | 9,80 € | 9,80 € | |||
Hacker-Festzelt | 12,40 € | 11,60 € | 6,9% | 12,40 € | 11,60 € | 6,9% | 12,40 € | 11,60 € | 6,9% |
Hofbräu-Festzelt | 12,60 € | 12,00 € | 5,0% | 12,60 € | 12,00 € | 5,0% | 12,00 € | 10,40 € | 15,4% |
Käfer Wiesnschänke | 9,80 € | 9,80 € | 11,80 € | 11,60 € | 1,7% | 9,40 € | 9,00 € | 4,4% | |
Löwenbräu-Festzelt | 12,40 € | 8,20 € | 51,2% | 12,40 € | 12,40 € | 10,00 € | 11,00 € | -9,1% | |
Marstall-Festzelt | 12,00 € | 11,60 € | 3,4% | 12,00 € | 11,60 € | 3,4% | 12,00 € | 11,60 € | 3,4% |
Ochsenbraterei | 11,40 € | 11,40 € | 11,40 € | 11,40 € | 10,20 € | 10,00 € | 2,0% | ||
Winzerer Fähndl (Paulaner Festzelt) | 12,30 € | 12,00 € | 2,5% | 13,00 € | 12,30 € | 5,7% | 11,90 € | 11,40 € | 4,4% |
Schottenhamel-Festhalle | 11,80 € | 11,80 € | 11,80 € | 11,80 € | 9,80 € | 9,80 € | |||
Schützenfestzelt | 11,80 € | 11,40 € | 3,5% | 11,80 € | 11,40 € | 3,5% | 11,80 € | 11,40 € | 3,5% |
Weinzelt | 9,80 € | 9,80 € | 18,40 € | 18,00 € | 2,2% | 14,67 € | 14,00 € | 4,8% | |
Festzelt Tradition | 9,80 € | 9,00 € | 8,9% | 11,80 € | 11,60 € | 1,7% | 8,60 € | 8,40 € | 2,4% |
Museumszelt | 10,80 € | 9,60 € | 12,5% | 10,80 € | 10,40 € | 3,8% | 9,80 € | 9,60 € | 2,1% |
Schützenlisl | 12,80 € | 12,40 € | 3,2% | 12,80 € | 12,40 € | 3,2% | 10,50 € | 10,00 € | 5,0% |
Boandlkramerei | 13,00 € | 13,80 € | 12,20 € |
Historische Preisentwicklung
Die seit der letzten Nullrunde 2003 jährliche durchgeführte Preissteigerung liegt bis auf wenige Ausnahmen jeweils deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Auffällig ist, dass die Preisspreizung 2018 plötzlich deutlich zunahm. Der Grund hierfür lag damals in den geänderten Pachtmodalitäten, die lediglich die großen Festzelte betreffen. Diese legten nämlich die gestiegenen Kosten für die neu eingeführte Umsatzpacht auf ihre Gäste um, während die kleinen Zelte und zumindest das Museumszelt auf der Oidn Wiesn diese Gelegenheit nicht nutzen, um ihre Margen zu erhöhen.
Inzwischen geht die Preisspreizung ganz wesentlich auf die Augustinerbrauerei zurück, deren Zelte seit 2022 durch die Bank zu den günstigsten gehören.
Die lange Pause seit 2019 führte 2022 wenig überraschend zu einem heftigen Preissprung.