Hier wird überdurchschnittlich gute Küche geboten. Die Stimmung ist etwas ruhiger und traditioneller als anderswo. Neukundenfreundliches Reservierungsprozedere.
Die Familie Inselkammer betreibt das Armbrustschützenzelt seit 1990. Da auf der Wiesn ausschließlich Münchner Brauereien zum Zug kommen, werden dabei nicht die Biere der familieneigenen Brauerei aus Aying ausgeschenkt, sondern das Wiesnbier des Paulanerbäus. Obgleich die Anfänge der Armbrustschützengilde weit zurück liegen, finden auch heute noch im Schießstand am Zelt das Oktoberfest-Armbrust-Landesschießen, sowie sein Prominentenableger statt.
Das Zelt, dessen Fassade an oberlandlerische Architektur erinnert, mit seinem Turm gleichzeitig aber auch seine Ursprünge als Bierburg zitiert, wird im Innenraum von grünen und weißen Tüchern dominiert. Oben auf der vorderen Galerie thront eine stattliche Wildsau, die jedes Jahr vor Wiesnbeginn von den Angestellten geschmückt wird. Da selbiger allerdings deutlich schneller wieder verschwunden als angebracht worden ist, muss man schon früh am Eröffnungssamstag vor Ort sein, um davon Zeuge zu werden.
Sehen lassen kann sich die Küche des Zeltes. Nicht täuschen lassen sollte man sich davon, dass die Preise oftmals etwas über denen anderer Zelte liegen. Dies lässt sich durch große Portionen und Beilagensalate gut begründen.
Musik und Stimmung
Das Armbrustschützenzelten gehört zu den Bierzelten, die eher später erst richtig voll werden. Das Publikum ist schwer charakterisierbar, gehört aber nicht zu den jüngsten auf der Wiesn. Die Stimmung etwas gesetzter, ohne gleichzeitig für sich beanspruchen zu können, Traditionalisten zu beglücken. Immerhin hört man aber wenigstens zu Beginn des Abends noch einige Klänge Blasmusik.
Von 18:30 bis 20:00 Uhr spielt seit 2018 MyOmei in der Abendpause der Festkapelle. Traditioneller geht es jeden Mittwoch um 12 Uhr zu, wenn Goaßlschnoizn und Schuhplattler dargeboten werden.
Geschichte
Bereits 1895 bezog die Armbrustschützengilde Winzerer Fähndl erstmals ihr Quartier auf der Theresienwiese. Das heutige Armbrustschützenzelt steht in der Tradition diesen ersten Festzeltes, zogen doch die Schützen 1926 vom großen Winzerer Fähndl in sein kleines Pendant. Bis zu dessen Blützezeit sollten aber noch einige Jahre vergehen. 1958 übernahm der legendäre Wiesnwirt Richard Süßmeier das kleine Winzerer Fähndl – damals eine Kriegsbaracke. Dem unermüdlichen Süßmeier gelang es in den darauffolgenden Jahren einen renommierten Betrieb aufzubauen und zog 1965 auf den heutigen Platz in der Wirtsbudenstraße mit dem im gleichen Jahr neu erbauten Zelt, das in dieser Form bis heute erhalten geblieben ist.
Reservierungen 2024
Das Armbrustschützenzelt ist deutlich neukundenfreundlicher als andere Zelte: In den letzten Jahren wurden regelmäßig auch Reservierungen für Abende und Wochenenden öffentlich vergeben. Um sofort von neuen Angeboten zu erfahren, abonnieren Sie den Reservierungswecker weiter unten. Reservierungsanfragen für 2024 werden seit 1. März angenommen. Zum Start waren immerhin die Nachmittage der letzten beiden Samstage dabei. Am 2. April wurden gar alle Abende bis auf die ersten beiden Samstage und den ersten Freitag angeboten. Weitere folgten Ende Juli und Anfang August noch einmal Plätze auf der Galerie. Ein Münchnerkontingent wird seit 2022 für alle Samstage vergeben. Auch Spontanreservierungen gab es 2023 für die Samstage.
Leider beginnen die Mittagsreservierungen an den Wochenenden bereits um neun Uhr, was sie recht unattraktiv macht.
Schafkopfen
2018 haben die Wirte offenbar eine große Liebe zum Schafkopfen entdeckt. Seither werden nämlich am Vormittag Schafkopfreservierungen angeboten. Einzelpersonen oder vollständige Viererrunden können an den Montagen und Mittwochs von 10 - 16 Uhr für lediglich 17,50€ Mindestverzehr einen Platz reservieren. Die Teilnahmeberechtigung können sich Interessierte bei der Münchner Schafkopfschule sichern.