Hier können kleine und große Gäste im Freien die Marionettenstücke um den Kasperl Larifari sehen.
Das Münchner Marionettentheater gehört mit seinem Gründungsjahr 1858 zu einem der traditionsreichsten Kulturbetriebe Münchens. Damals bewegte Josef Leonhard „Papa“ Schmid die Stadt München zur „Errichtung eines ständigen Marionettentheaters für Kinder“, um „lediglich auf Schickliches, Religion und Sittliches“ gerichtete Stücke aufzuführen. Bislang kannte man in München nämlich hauptsächlich die in erster Linie groben und recht eindimensionalen Vorführungen, die auf den Dulten zuhause waren. Glücklicherweise fand Schmid im bekannten Jugendschriftsteller, Hofbeamten und Künstler Franz Graf von Pocci einen großen Unterstützer, der sich nicht nur um die Verwirklichung des Theaters kümmerte, sondern auch den Kasperl Larifari erfand. Dieser tritt seither als Hausherr auf und ist Teil von 45 Kasperlstücken aus der Feder Poccis.
Nach 42 Jahren der Wanderschaft erhielt das Theater schließlich im Jahr 1900 eine feste Heimat in der Blumenstraße. Der heutige Intendant ist seit 2000 der freiberufliche Puppenspieler, -bauer und -sprecher Siegfried Böhmke. Das stündlich wechselnde Programm für die Oide Wiesn umfasst ingesamt vier Stücke: Der Münchner im Himmel von Ludwig Thoma, Die verhexten Notenständer (Einakter von Karl Valentin und Liesl Karlstadt), Zirkus Kunterbunt und Las Vegas Show. In letzterem treten unter anderem Elvis Presley, Sammy Davis Jr., Michael Jackson und Frank Sinatra auf.