Der Wiesnpreisindex (WPI) misst die jährliche Preissteigerung auf der Wiesn anhand eines Warenkorbes.

Bereits seit 2013 erstellen wir jedes Jahr den Wiesnpreisindex (WPI), um die Preisentwicklung eines exemplarischen Wiesnbesuchs zu veranschaulichen. Dafür errechnen wir die Kosten eines Warenkorbs, der an einen Wiesnbummel einer vierköpfigen Familie angelehnt ist. Deshalb fließen bei uns nicht nur die Essenspreise, sondern auch die Preise von Fahrgeschäften und Standln und in die Erhebung ein.

Zusammensetzung des WPI

Der Warenkorb des WPI besteht aus zwei Maß Bier, zwei Spezi, zwei Hendln und einer Schweinshaxn, was alles in einem großen Zelt verzehrt wird. Auf der Schaustellerstraße gibt es anschließend vier Getränke, 100 Gramm gebrannte Mandeln, einen Schokoerdbeerspieß und eine kleine Portion Zuckerwatte. Dass diese auf der Schaustellerstraße gekauft werden ist deshalb erwähnenswert, da die Preise in der Nähe der Bierzelte tendenziell eher höher sind.

Weil es auf der Wiesn erst dann richtig lustig wird, wenn sich alles dreht, kommen je eine Erwachsenen- und eine Kinderkarte für die Wilde Maus und Rund um den Tegernsee in unseren Warenkorb. Außerdem drei Fahrten Kinderkarussell sowie zwei Erwachsenen- und zwei Kinderkarten für das Riesenrad sowie das Teufelsrad. Dazu kommt noch eine Fahrt für einen Erwachsenen im Olympialooping.

Preisentwicklung 2025

Unser fiktiver Wiesnbummel belastet die Familienkasse 2025 mit 227,20 € und ist damit 3,9 % teuer als 2024. Im Vorjahr waren es 2,3 %, nach zwei Jahren sehr starker Preiserhöhungen. Geringer war die Preissteigerung zuletzt 2016 mit 0,51 %. Ungewohnterweise sind die Schaustellerpreise heuer stärker gestiegen als die der Weisnwirte.

Die Preise in den großen Zelten

Der Medianpreis für unseren Zeltbesuch liegt 2025 bei 106,70 € und damit 3,4 % über dem Niveau von 2024. Nach den deutlichen Verteuerungen der letzte drei Jahre, flacht die Preisentwicklung damit wieder etwas ab. Generell ergibt der Blick auf Speisenkarten ein unheitliches Bild, was sich auch im WPI widerspiegelt.

Das Zelt mit der größten Teuerung ist das, das letztes Jahr noch am wenigsten verteuert hatte - das Hackerzelt mit 7,2 %. Dahinter folgen mit Abstand Schützenzelt, Ochsenbraterei und Winzerer Fähndl, die alle unter fünf Prozent liegen. Das Winzerer kommt inzwischen dem Ewigkeitsspitzenreiter Weinzelt sehr nahe. Während das Festzelt der Paulanerbrauerei nämlich inzwischen bei 121 € für das Gesamtpaket landet, sorgt eine sehr willkommene Vergünstigung des Spezis im Weinzelt sogar für eine Vergünstigung. 125,20 € und damit 1,34 % weniger kostet der Warenkorb heuer im Weinzelt. Die ebenfalls teure Käfer Wienschänke und den Marstall können wir allerdings aufgrund ihres Haxnmangels nicht berücksichtigen.

Als einziges Zelt unter 100 € bleibt die Augustiner-Festhalle mit 99,30 € und einem Preisanstieg von lediglich 2,8 %. Das Löwenbräuzelt, das den Großteil der Preise unverändert gelassen hat (aber 8,50 € für eine Brezn verlang), kommt auf einen Anstieg von sogar nur 1,7 %, gehört aber mit 107,20 € für den Warenkorb weiterhin zu den teureren Zelten.

Weil die beschränkte Speisenauswahl das Preisgefüge der einzelnen Zelte nicht darstellen kann und es teils extreme Preisunterschiede für das gleiche Gericht in verschiedenen Zelten gibt, verweisen wir gerne auf unseren kleinen Preisvergleich der großen Zelte.

Schausteller und Fahrpreise

Das dritte Jahr in Folge bleiben die Preise an den Standln heuer recht stabil. So sind für ein alkoholfreies Getränk auf der Schaustellerstraße weiterhin vier Euro zu entrichten und für eine kleine Zuckerwatte deren drei (teilweise aber auch 2 € oder 2,50 €). Für 100 g Mandeln sind meist fünf Euro zu bezahlen, nur teilweise noch 4,50 €. Bavarian Sweets auf der Schaustellerstraße bepreist 200g Mandeln allerdings weitehrin mit nur 5 €. Getränke kosten fast überall vier Euro. Nur beim Fischsstand Hellberg in Straße 3 haben wir sie noch für drei Euro gefunden. Schokoerdbeeren kosten wie im Vorjahr schon sieben Euro.

Die Preise der Fahrgeschäfte auf dem Oktoberfest sind heuer spürbar teurer geworden. In unserem Warenkorb sind es fast 6 % aufgrund der Verteuerung des Erwachsentarifs des Riesenrads um einen Euro, insbesondere aber durch die Preiserhöhung von bemerkenswerten 1,50 € beim Olympialooping. Ganze 14 € kostet eine Fahrt damit jetzt und steht in keinem Verhältnis zur Alpinabahn für 9 €.