Der Wiesnpreisindex (WPI) misst die jährliche Preissteigerung auf der Wiesn anhand eines Warenkorbes.

Bereits seit 2013 erstellen wir jedes Jahr den Wiesnpreisindex (WPI), um die Preisentwicklung eines exemplarischen Wiesnbesuchs zu veranschaulichen. Dafür errechnen wir die Kosten eines Warenkorbs, der an einen Wiesnbummel einer vierköpfigen Familie angelehnt ist. Deshalb fließen bei uns nicht nur die Essenspreise, sondern auch die Preise von Fahrgeschäften und Standln und in die Erhebung ein.

Zusammensetzung des WPI

Der Warenkorb des WPI besteht aus zwei Maß Bier, zwei Spezi, zwei Hendln und einer Schweinshaxn, was alles in einem großen Zelt verzehrt wird. Auf der Schaustellerstraße gibt es anschließend vier Getränke, 100 Gramm gebrannte Mandeln, einen Schokoerdbeerspieß und eine kleine Portion Zuckerwatte. Dass diese auf der Schaustellerstraße gekauft werden ist deshalb erwähnenswert, da die Preise in der Nähe der Bierzelte tendenziell eher höher sind.

Weil es auf der Wiesn erst dann richtig lustig wird, wenn sich alles dreht, kommen je eine Erwachsenen- und eine Kinderkarte für die Wilde Maus und Rund um den Tegernsee in unseren Warenkorb. Außerdem drei Fahrten Kinderkarussell sowie zwei Erwachsenen- und zwei Kinderkarten für das Riesenrad sowie das Teufelsrad. Dazu kommt noch eine Fahrt für einen Erwachsenen im Olympialooping.

Preisentwicklung 2024

Unser fiktiver Wiesnbummel belastet die Familienkasse 2023 mit 218,05 € und ist damit 2,3 % teuer als 2023. Nach zwei Jahren sehr starker Preiserhöhungen, 7,4 % 2023 und 14,4 % 2022, ist dies eine willkommene Erholung. Geringer war die Preissteigerung zuletzt 2016 mit 0,51 %. Allerdings geht die verhaltene Verteuerung in erster Linie auf die Schausteller zurück.

Die Preise in den großen Zelten

Der Medianpreis für unseren Zeltbesuch liegt 2024 bei 102,55 € und damit 7,27 % über dem Niveau von 2023. Damit haben wir die dritte massive Preissteigerung infolge nach 8,8 % 2023 und 12,2 % davor. Vor dem Hintergrund, dass die in den beiden Vorjahren geltende Mehrwertsteuervergünstigung in der Gastronomie ausgelaufen ist, ist diese Preiserhöhung allerdings tatsächlich gar nicht so dramatatisch. Schließlich bedeutet eine Preiserhöhung von ungefähr 11 % keine Margensteigerung. Tatsächlich haben einige Zelte die Essenspreise nur im Rahmen der ausgelaufenen Mehrwersteuersenkung erhöht, andere aber auch deutlich darüber, wie in unserer Speisenkartenschau zu lesen ist.

Unseren Warenkorb habend das Weinzelt (11,4 %) und die Fischer-Vroni (10,2 %) am stärksten verteuert. Das Weinzelt ist auch das mit dem teuersten Gesamtpaket von 126,90 €. Nur gut zehn Euro dahinter liegt das Paulanerfestzelt mit 116 €. Die ebenfalls teure Käfer Wienschänke und den Marstall können wir allerdings aufgrund ihres Haxnmangels nicht berücksichtigen.

Die günstigsten großen Zelte sind wie gewohnt die Brauereizelte von Augustiner (96,60 €, +9,9 %) und Hacker (97,10 €, +6,1 %). Für die geringste Preissteigerung hat sich die Ochsenbraterei (4,4 %) entschieden. Auch ihr Warenkorb bleibt damit noch knapp unter 100 €, was auch noch bei der Bräurosl der Fall ist.

Weil die beschränkte Speisenauswahl das Preisgefüge der einzelnen Zelte nicht darstellen kann und es teils extreme Preisnterschiede für das gleiche Gericht in verschiedenen Zelten gibt, verweisen wir gerne auf unseren kleinen Preisvergleich der großen Zelte.

Schausteller und Fahrpreise

Das zweite Jahr in Folge bleiben die Preise an den Standln heuer recht stabil. So sind für ein alkoholfreies Getränk auf der Schaustellerstraße weiterhin vier Euro zu entrichten und für eine kleine Zuckerwatte deren drei (teilweise aber auch 2 € oder 2,50 €). Für 100 g Mandeln sind meist fünf Euro zu bezahlen, allerdings gibt es diese häufig auch noch für vier Euro. Getränke kosten weiterhin fast überall vier Euro. Eine Wurstbraterei verlangt allerdings unsympathische 4,50 € für 0,3 Liter. Bei den Schokoerdbeeren stellen wir hingegen eine Preissteigerung fest. Waren diese im Vorjahr noch fast einheitlich für sechs Euro zu haben, hat der Großteil der Anbieter den Preis auf sieben Euro erhöht.

Nach einer deutlichen Steigerung der Preise der Fahrgeschäfte auf dem Oktoberfestin den Vorjahren, stellen wir heuer sogar eine Preissenkung in unserem Warenkorb fest. Das Riesenrad hat den Kindertarif nämlich von sechs auf vier Euro gesenkt. Der Kinderpreis der Wilden Maus erhöhte sich von fünf auf sechs Euro. Alle anderen Fahreschäfte bepreisen ihre Benutzung genauso wie im Vorjahr. Somit ist unser Fahrchippaket tatsächlich 3,4 % günstiger als noch 2023.