Ein neues Zelt, mehrere neue Fahrgeschäfte, aber auch einen großen Abgang gibt es 2024 - und Freibier.

Wir versuchen jedes Jahr möglichst vollständig über die großen und kleinen Neuheiten der Wiesn zu informieren. Deshalb wird dieser Artikel bis zum Oktoberfestbeginn fortwährend aktualisiert.

Nicht direkt von der Wiesn, aber durchaus über die Wiesn sind zwei literarische Neuheiten. Zwei neue Wiesnbücher warten heuer darauf, gelesen zu werden.

Eine der wichtigsten Neuheiten im Vorjahr war, wer hätte es gedacht, die Einführung von Trinkwasserbrunnen. Aufgrund des großen Erfolgs wird deren Anzahl auf zehn erweitert - zwei davon werden erstmals auf der Oidn Wiesn eingerichtet.

Zwei neue gastronomische Strandl bekommt die Wiesn heuer. Zum einen den Maisverkauf Corn in a Cup und zum anderen AuerOx & Suppenküche, wo Ochsenfetzensemmeln, Backhendl, Eintöpfe und Suppen angeboten werden.

Die Oide Wiesn bekommt heuer einen neuen Eingang. Das ist prinzipiell wünschenswert, da die bisherigen Container wirklich nicht schön waren. Unglücklicherweise hat jedoch leider der Falsche mit der Frage beschäftigt, welche Ästhetik am besten zur Oidn Wiesn passen würde. Eine Videowand über dem Eingang“ scheint uns jedenfalls eine recht abwegige Antwort.

Neuheiten aus den Festzelten

Mit der Boandlkramerei bekommt die Oide Wiesn schon wieder ein neues Zelt. Musste erst 2022 die Schönheitskönigin der Schützenlisl nicht ganz geräuschlos weichen, sorgte das Aus für das Herzkasperlzelt für heftiges Rauschen im Blätterwald.


<p>Die Boandlkramerei ersetzt das Herzkasperlzelt auf der Oidn Wiesn.</p>

Die Boandlkramerei ersetzt das Herzkasperlzelt auf der Oidn Wiesn.

Das Winzerer Fähndl, das schon lang Paulanerfestzelt heißen mag, ersetzt seine Festkapelle, die Nockherberger, durch Quetschnblech. Wir sind gespannt, ob das Zelt dadurch möglicherweise tatsächlich bairisch wird.

Im Marstall gibt es nun jeden Tag schon ab elf Uhr Musik. Dafür wurde nun eine dritte Kapelle engagiert, Host Mi, die das Zelt bis 14 Uhr bespielt.

Das Festzelt Tradition vergrößert dank des großen Erfolgs seinen Limogarten, in dem Kinder ihr Kracherl selber zapfen können. Außerdem wird am ersten Montag allen Über-60-jährigen der Eintrittspreis für die Oide Wiesn vor zwölf Uhr auf ihren Verzehr im Zelt angerechnet.

Das Augustinerzelt gestaltet seine hintere Galerie um, da diese fortan teilweise als Brauereibalkon genutzt wird.

Die Bräurosl tauscht die Kapelle Josef Menzl durch die vom Rosenheimer Herbstfest bekannten Karolinenfelder aus. Obwohl diese dort ganztägig, mit gewohnt breitem Bierzeltrepertoire spielen, kehrt das Zelt weiterhin nicht zum Festkapellenprinzip zurück, sondern hat für die Abende wieder eine Stimmungsband“ engagiert, dieses Mal Volxxbeat. Weiterhin gibt es heuer eine neue Bräurosl und im Zelt einen neuen Souvenirstand im Zelt.

Am Löwenbräuzelt werden die Arbeiten am ersten Stock fortgesetzt. Die Erweiterung der Lagerräumlichkeiten bringen auch neue Fenster auf der Nordseite mit sich. Außerdem bekommt das Zelt nun auch zentrale Biertanks, von denen aus die Schänken über lange Leitungen versorgt werden.

Der erlaubte Mindestverzehr für Abendreservierungen wurde für Boxen- und Galerieplätze nochmals erhöht. Zusätzlich zu zwei Maß Bier und einem Essenszeichen dürfen nun statt 15 weitere 18 € Verzehr erwartet werden.

Der letztes Jahr verpflichtend geschaffene Zweitmarkt für Reservierungen soll ausgebaut werden. Hierfür darf nun der Mehraufwand durch den Wiederverkauf vom abwickelnden Unternehmen in Rechnung gestellt werden. Wir sind gespannt, ob das Wirtschaftreferat hier nicht ein Tor für höhere Reservierungsgebühren geöffnet hat.

Geradezu spektakulär ist das neue Mittagsangebot der Münchner Stubn: von Montag mit Donnerstag gibt es vor 17 tatsächlich zu jedem Essen zwei Maß Bier zum Preis von einer. Wer hätte gedacht, dass es auf der Wiesn tatsächlich einmal Freibier geben könnte. Außerdem sind auf der Mittagskarte die meisten Speisen ermäßigt.

Beim Ammer wird die nachmittägliche Beschallung heuer schlagerlastiger. An den Sonntagen gibts dafür eine echte Blaskapelle.

Als Augustiner 2016 neue Maßkrüge eingeführte, samit Hirtenstabrelief am Rücken und leicht anderen Maßen, um der Schaumkrone mehr Raum zu geben, sorfte das für Aufsehen in der Braubranche. 2024 ziehen die anderen Brauereien nach, nur mit Münchner Kindl statt Hirtenstab.

Der Fischbäda hat sein Nachmittagsprogramm umgebaut. Ganze sieben verschiedene Kapellen teilen sich nun die 16 Tage auf. Am prominentesten sind Roland Hefter und der Oimara.

Die Schottenhamel-Festhalle bekommt, ein Jahr nach der Vollkonzession, eine Schnappsbar neben dem Haupteingang.

Das Weinzelt probiert es an drei Tagen erstmals für je dreieinhalb Stunden mit Blasmusik. Vom ersten Montag bis Mittwoch spielt der Jochberger Blechschodn aus Tirol von 12 bis 15:30 Uhr.

Neue und fehlende Fahrgeschäfte

Im Schaustellerbereich besonders interessant sind heuer die Abgänge. Nicht nur kehren nach Besitzerwechseln die Fahrt zu Hölle sowie Rio Rapidos nicht auf die Wiesn zurück, auch der letztes Jahr durch Ausfälle und sogar einen Unfall geplagte Höllenblitz ist 2024 nicht auf dem Oktoberfest vertreten. Seit die Achterbahn 1992 als Magic Mountain ihre Wiespremiere feierte, war sie von dieser nicht wegzudenken.

Außerdem kehren die letztjährigen Neuheiten Crazy Outback und Mr. Gravity nicht zurück. Ebenso die Hexn'n Wipp'n (Oide Wiesn) und die Ballonfahrt.

Die anhaltende Krise reisender Fahrgeschäfte bedingt, dass der Zufluss echter Neuheiten nahezu versiegt ist. Immerhin zwei Fahrgeschäfte, deren Typ noch nicht auf der Wiesn zu sehen war, kommen heuer auf die Theresienwiese. Das ist zum einen Laser Pix, eine Art Schießbude auf Rädern und zum anderen Kick Down, das Mr. Gravity zwar ähnelt, letztendlich aber doch ein recht unterschiedliches Fahrerlebnis bietet.

Erfreulich ist die Rückkehr zweier beliebter Fahrgeschäftklassiker. Mit Jim & Jaspers Wildwasser kommt eine klassische Baumstamm-Wildwasserbahn zurück, und zum ersten Mal seit 2016 bekommt die Wiesn wieder ein Hupferl. Interessant ist auch eine Neuheit für die Oide Wiesn: Erstmals gastiert dort ein historischer Holzpfostenautoscotter, der Selbstfahrer. Flankiert wird die Riege der Neuheiten vom Wellenflieger der Fahrenschons - inzwischen der dritte auf dem Festplatz, sowie dem historisierenden Karussell The Grand Carousel.

Bezeichnend für die sinkende Qualität der Wiesnbewerer ist die Zulassung von Big Pictures 2.0, einem kleinen Sehr-viele-D-Kino“.

Ringo Pistorius, der Henker vom Schichtl, muss heuer gezwungenermaßen pausieren. Nächstes möchte er aber wieder zurückkehren.