Franziska Inselkammer tritt 2023 die Nachfolge von Viktoria Ostler an.
Seit 1938 verfügt die Landeshauptstadt über eine menschliche Verkörperung ihrer Wappenfigur, dem Münchner Kindl. Das Münchner Kindl, das alljährlich die Wiesnumzüge anführt, wird, genauso wie die Umzüge selbst, von Festring München organisiert. Dieser nutzte den Auftakt zum Stadtgründungsfest am Samstag, um das neue Münchner Kindl in würdigem Rahmen vorzustellen. Nach einer außergewöhnlich langen, sechsjährigen Amtszeit übergab Viktoria Kern (geb. Ostler) das Zepter, oder vielmehr die Bierkrugattrape, an ihre Nachfolgerin Franziska Inselkammer weiter.
Da der Festring seine Kandidatinnen in der Regel im Brauerei- und Wiesnwirtsumfeld akquiriert, fanden sich darunter bislang einige spätere Wiesnwirtinnen wie Silja Schrank-Steinberg oder Stephanie Spendler. Diese Karriere scheint auch Franziska Inselkammer nicht ganz fern. Schließlich wurde sie in eine der bedeutendsten Brauerei- und Wirtsdynastien Münchens geboren. Den unterschiedlichen Linien der Familie gehören die Ayinger Brauerei, eine wesentliche Anzahl Immobilien, darunter das halbe Platzl, der zweitgrößte Anteil der Augustinerbrauerei und seit 1990 die Konzession für das Armbrustschützenzelt. Und dessen Wirte, Peter und Katharina Inselkammer, sind die Eltern von Franziska.
Für die Besetzung als Münchner Kindl nicht weniger passend ist Franziskas Drang auf die Bühne. Weil sie Schauspielerin werden möchte, absolviert sie derzeit ein Praktikum am Wiener Burgtheater. Ihre erste große Rolle ist eine, die sie schon als Kind ausfüllen wollte. Nachdem sie als Kind Mitglied im Gebirgstrachtenerhaltungsverein Chiemgauer München wurde, marschierte sie regelmäßig beim Trachten- und Schützenzug mit. Diesen wird sie heuer in ihrer schwarz-gelben Kutte hoch zu Ross erstmals anführen.