Wieso wird das Oktoberfest auch „Wiesn“ genannt?

Das erste Oktoberfest fand 1810 als Teil der Feierlichkeiten der Hochzeit zwischen Kornprinz Ludwig, dem späteren König Ludwig I. von Bayern, und Therese von Sachsen-Hildburghausen statt. Am 17. Oktober fand damals als Schlusspunkt der fünftägigen Feierlichkeiten ein öffentliches Pferderennen auf einer Wiese zwischen München und Sendling statt.

Aufgrund des großen Anklangs, den dieser Abschluss der „October-Feste“, wie es zunächst hieß, fand, wurde die bislang namens- und bedeutungslose Wiese vor der Sendlinger Anhöhe künftig „Theresens Wiese“ zu Ehren der Braut genannt. Nach 1815 bürgerte sich der leichter von den Lippen gehende Name Theresienwiese ein, der im Münchnerischen zu Theresienwiesn wird.

Weil die Theresienwiese zunächst neben ihrer landwirtschaftlichen Nutzung ausschließlich dem Oktoberfest diente, verschwammen die Bezeichnungen der Veranstaltung und deren Ort. Schließlich ist, wenn ein Münchner im September aus der Stadt heraus auf die Theresienwiese geht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Besuch des Oktoberfestes gemeint. Und weil der Münchner nicht nur die Anzahl von Namen, sondern auch deren Anzahl an Silben wiederum gerne auf das nötigste reduziert, ging er ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert nur noch „naus auf d’Wiesn“.