Das besucherunfreundliche Taschenverbot könnte 2017 eine Bierpreisdecklung bringen.
In den letzten Wochen wurde bereits angedeutet, die Stadt könnte die Finanzierung der Wiesn zukünftig anders regeln als bisher, um die Mehrkosten des teuren Taschenverbots, das 2016 eingeführt wurde, aufzufangen. Von einer Umsatzpacht, wie sie am Christkindlmarkt bereits vor Jahrzehnten eingeführt wurde, hat man auf der Wiesn bislang immer abgesehen. Ein Grund liegt darin, dass die Stadt nicht letztendlich als Preistreiber dastehen will, wenn die Wirte der Pacht entsprechend die Preise weiter in die Höhe treiben.
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung könnte sich der Stadtrat bald auf eine Lösung dieses Problems verständigen. Und zwar sollen nicht nur mit der Umsatzpacht 8,5 statt bisher 3,5 Millionen Euro an den Oktoberfeststandgebühren verdient werden – um Preistreiberei zu verhindern soll weiterhin der Bierpreis bis 2019 auf 10,70€ gedeckelt werden.
Dass lediglich die Wirte für das teure Taschenverbot bezahlen sollen, wird mit Sicherheit noch für Diskussionen sorgen. Es wirkt allerdings durchaus nachvollziehbar. Schließlich sind es in erster Linie die Schausteller, die unter dem Ausbleiben der Besucher leiden, sollte sich die Entwicklung des letzten Jahres fortsetzen, während die Bierzelte auch im vergangenen Jahr nicht über einen Mangel an Besuchern klagen konnten.
Aus Besuchersicht wäre zu hoffen, dass sich der zu erwartende Groll der Wirte gegen das Taschenverbot richten würde. Schließlich hat dieses die jahrzehntelang unmöglich scheinende Änderung der Pachtregelung erst ins Rollen gebracht. Und während eine Umsatzpacht zwar durchaus sinnvoll scheint, ist dies beim Taschenverbot nur schwer zu begründen.