„Die Wiesn wird stattfinden“: Der Wiesnchef zur Wiesn 2022.
Wiesnchef Clemens Baumgärtner lud die Münchner Presse ins Stadtmuseum um auf die Wiesnneuheiten 2022 zu blicken. Er nutzt die Gelegenheit, um gleich klarzumachen, dass er als Wiesnchef dafür zuständig ist die Wiesn zu machen, nicht abzusagen, „die Wiesn wird stattfinden“.
Trotz des schwierigen Umfelds mit Pandemie Ukraine-Krieg habe sich die Stadt entschieden, die Wiesn so stattfinden zu lassen, wie man sie aus 2019 kennt. Mit zusätzlichen Kontrollen habe sich die Führung ausgiebig beschäftigt, jedoch sei keine der untersuchten Varianten personell, finanziell oder logistisch stemmbar gewesen. Die Kosten hätten durchweg im zweistelligen Millionenbereich gelegen.
Auch die Energiekrise lässt er nicht als Grund zur Absage gelten. „Nur weil die Wiesn stattfindet werden sie an Weihnachten nicht im Dunklen sitzen müssen.“ Sie benötige nämlich nur 0,6 Promille des Gesamtstromverbrauchs Münchens 0,1 Promille des Erdgases.
Neuer Markenauftritt
Die erfolgreiche Anmeldung der Marke Oktoberfest durch die Landeshauptstadt wurde auch zur Erneuerung des Markenauftrits der Wiesn genutzt. Die seit den Neunzigern für die Wiesn verwendeten lachenden Maßkrüge werden fortan durch ein geschwungenes O ersetzt. Dieses wird ab sofort auch alle Logoartikel schmücken.
„Das neue Logo ist eine Zeitenwende für die Wiesn und zeigt, dass wir uns bewusst mit der Marke auseinandersetzen.“ So Baumgärtner. Wir würden uns wünschen, dass die Stadt das ernst meint und sich nicht nur an Oktoberfesten in der Diaspora abarbeitet, sondern sich auch mit ihrem eigenen mehr beschäftigt.
Gastronomische Neuheiten
Der Gros der Neuheiten sieht man wieder einmal im gastronomischen Bereich. Neben dem Neubau der Bräurosl erwartet die Wiesnbesucher auch ein neues Volkssängerzelt auf der Oidn Wiesn. Die Schönheitskönigin wird durch Lorenz Stiftls Schützenlisl ersetzt. Der freigewordene Zelt seiner Hendlbraterei vor dem Löwenbräuzelt wird zukünftig von der Münchner Stubn belegt. Ein Foto des Aufbaus der neuen Fassade finden Sie in unseren Aufbaufotos von heute.
Außerdem kommt heuer die „Wiesn Insel Cocktailbar“ von Angel Zettl-Nikolic erstmals auf die Wiesn. Es handelt sich hierbei um einen Containerbau mit karibischem Flair.
Neuheiten im Schaustellerbereich
Das einzige „neue“ Fahrgeschäft ist heuer Circus Circus. Ein baugleiches Fahrgeschäft ist den Wiesnbesuchern allerdings seit Jahrzehnten unter dem Namen Magic bekannt. Spannender dürfte die Neuheit mit dem sperrigen Namen „OktobVRfest-Virtual Reality“ sein. Bis zu acht Spieler sollen in zwei Mannschaften in einer VR-Arena gegeneinander antreten. Da die Kapazität wenig wiesntauglich wirkt, sind wir auf den Eintrittspreis gespannt.
Insgesamt haben 918 Bewerbungen die Stadt erreicht, wovon 487 erfolgreich waren. Den signifikanten Unterschied zu 2019 mit 551 Zulassungen begründete Baumgärtner mit Änderungen im Platzaufbau.
Eine kleine Neuheit finden Wiesnbesucher zukünftig gleich am Hauptbeingang: Das Wiesnpostamt wird zukünftig durch eine Touristeninformation ersetzt.