Heuer sollten Lieferverkehr und Besucheransturm erstmals getrennt werden.
Es war laut Wiesn-Chef Josef Schmid eine dringliche Auflage des KVR, den Einlass auf das Festgelände erst ab neun Uhr zuzulassen und den Lieferverkehr bis neun Uhr zu beenden, um Besucherströme und Lieferverkehr voneinander zu trennen. Eins gleich vorab: Dieses Ziel wurde wie erwartet nicht erreicht. Schließlich treffen die Besucher nun nicht mehr über viele Straßen und Zelteingänge verteilt auf die Lieferanten, sondern aufgestaut an den Eingängen. Die dort eigentlich vorgesehenen Schneisen für die Zufahrt konnten angesichts der tausenden, die dort warteten nicht durchgesetzt werden, wodurch sich die Lieferwägen nun – anders als bisher – direkt durch die wartenden schoben. Somit hat sich die Situation für die Lieferanten und die Sicherheit der Besucher verschlechtert.
Auch wurde angekündigt, einen Volkslauf durch technische Vorkehrungen zu verhindern. Die Eingänge selber wurden jedoch lediglich durch einen Sicherheitsdienst geschützt, der nur am Haupteingang quantitativ auch darauf eingestellt war, den Zustrom zu kontrollieren. Insbesondere an den Eingängen in der Nähe der Bavaria, die besonders stark belagert und unzureichend geschützt wurden, wurde der Lauf begonnen, sobald es von der Masse für angemessen gehalten wurde. Die von uns gerne kritisierten, im Vorjahr eingeführten Zugangskontrollen konnten somit freilich nicht durchgesetzt werden.
Zusammen mit dem Taschenverbot ist heuer also nicht nur eine neue, unsinnige Regelung hinzugekommen. In diesem Fall kann man mit Sicherheit davon sprechen, dass sie der Sicherheit der Besucher sogar abträglich ist. Wir sind gespannt, wie sich die Situation an den nächsten Samstagen darstellt, wenn das Wetter besser sein sollte. Insgesamt war es am heutigen, verregneten Morgen nämlich recht entspannt. Es war offenbar möglich, einen Platz im Schottenhamel zu ergattern, ohne bereits vor acht angestanden zu sein.