Man sagt auf der Wiesn sei das Bier besonders gut. Doch das Gegenteil scheint beim Blick in die Speisenkarten der Fall: Bier ist kaum wertvoller als Wasser.
Manch einem Wiesnwirt werden heuer zu wenige Hendl verkauft. Wer seine Gäste am Nachmittag schon auf die Bänke spielen lässt, braucht sich nicht zu wundern.
Die Bewertungskriterien, nach denen die Wiesnbeschicker ausgewählt werden, werden angepasst. Das könnte zu mehr „Oktoberfest-Party“ statt Oktoberfest führen.
Streiche Traditionsbetrieb, setze Champagnerzelt. Die Neuzulassungen von Mittelbetrieben der letzten Jahre werfen die Frage auf, was die Stadt eigentlich will?
Der Schwarzhandel mit Wiesn-Reservierungen hat sich in den letzten Jahren prächtig entwickelt. Doch ein paar wenige Wirte kümmern sich tatsächlich darum.
Mit dem Marstall gibt es 2014 eine Neuerung, wie es sie nur selten auf der Wiesn gibt. Doch dieser ist nicht die einzige spannende Oktoberfest-Neuheit.
Damit noch mehr Menschen an der bayerischen Gemütlichkeit teilhaben können, soll eine zeitliche Obergrenze für Wiesnbesuche eingeführt werden. (Aprilscherz)
Wiesn-Chef Josef Schmid betont bei jeder Gelegenheit den traditionellen Charakter der Wiesn. Die Zulassungen der letzten Jahre sprechen eine andere Sprache.
Die Reservierungs-Sonderregelung, die zum Münchner-Kontingent führt, wird von manchen Wirten in einer Art umgesetzt, die nicht ihrem Zweck dienen kann.
Sigfried Able hat einfach die besten Gäste. Hochleistungsgäste könnte man sagen. Diese sollen nämlich bis zu 600€ Mindestverzehr pro Tisch sicherstellen.
Von einem seltenen Paukenschlag werden die Zulassungsentscheidungen 2015 begleitet: Die Hendlbraterei Poschner erhält nach über 80 Jahren keine Zulassung mehr.
Von vielen, gerade den traditionell orientierten Wiesnbesuchern wird die Oide Wiesn gefeiert. Doch kann ein Traditionsreservat wirklich die Wiesn retten?
Verboten waren die bei Münchnern so beliebten Spaziergänge über die Wiesnbaustelle schon lange. 2014 werden sie jedoch erstmals auch wirklich unterbunden.
Nachdem der Stadtrat den letztjährigen Beschluss, den letzten Wiesntag von Reservierungen freizuhalten, gekippt hat, sind nun erste Kontingente verfügbar.
„An allen Tagen darf vor 18.00 Uhr keine ‚aufheizende Musik‘ gespielt werden.“ An allen Tagen wird diese Regelung missachtet, doch das interessiert niemanden.
Der Sepp ist doch eigentlich nur ein Traditionalist. Seine beiden Vorgänger als Hippodromwirte haben das Zelt schließlich auch wegen des Finanzamts verloren.
Man sollte Deutsche einfach nicht zur Wiesn befragen. Die haben sie schließlich noch nie verstanden. Heineken jedenfalls kann sich kein Bayer nicht wünschen.