Ab 1934 drehten verschiedene Wilde Mäuse ihre Runden auf der Wiesn. Die aktuelle Version bringt nicht nur Kinder- und Oberbürgermeisteraugen zum Leuchten. Generationen von Münchnern haben auf einer Wilden Maus ihre ersten Achterbahnerlebnisse gehabt, weshalb sie eines der beliebtesten Fahrgeschäfte ist. Die Geschichte dieses Achterbahntyps begann nämlich tatsächlich auf der Wiesn und das schon 1934, als Franz Xaver Heinrich seine Teufelskutsche auf dem Oktoberfest präsentierte. Immerhin seit 1994 gibt es das aktuelle Exemplar, das den Prinzipien der Vorgänger treu bleibt: Im Gegensatz zu anderen Bahnen werden die in höheren Dosen eigentlich zu vermeidenden Lateralbeschleunigung zur Tugend erklärt und die Wagons durch enge, ungeneigte Kurven geschickt, sodass man den bekannten Wilde-Maus-Effekt erlebt. Doch nicht nur unter Kindern erfreut sich die Bahn größter Beliebtheit. Als bekanntester Anhänger und somit fast als Maskottchen, hat der frühere Münchner Oberbürgermeister Christian Ude in den letzten Jahren auf Nachfrage gebetsmühlenartig wiederholt, wie sehr ihm eine Fahrt mit der Maus doch am Herzen liegt. Nicht zuletzt ist das Wilde-Maus-Erlebnis auch nirgendwo so schön wie auf der Wiesn. Nur hier nämlich werden beide der spiegelverkehrt entworfenen Anlagen aufgebaut. Somit rasen die synchron gestarteten Wagons beider Bahnen aufeinander zu, bis sie kurz vor dem vermeintlichen Zusammenprall abdrehen. Im Übrigen ist die Wilde Maus nicht nur bei Münchner Kindln beliebt, sondern auch selber ein solches. Entworfen vom Architekturbüro Dr. Stengel, gefertigt von Maurer Söhne, betrieben von Renate und Peter Münch und das Licht der Welt hat sie freilich auf der Wiesn erblickt.