Als Auffangstation für Kraftprotze und solche, die nicht wahrhaben wollen, dass sie dazu nicht taugen, hat sich der Hau den Lukas über die Jahre bewährt. Zuweilen geht es auf der Wiesn recht animalisch zu. Besonders wenig Phantasie für die Untermauerung dieser These ist beim Anblick des Treibens um die zahlreichen Hau-den-Lukas-Standl vonnöten. Nicht selten Teil des Balzverhaltens Harlachinger Herkulesse oder Kirchheimer Kraftprotze, beweisen hier die Stärksten, oder zumindest die, die sich dieser Gruppe zugehörig wähnen, ihre physischen Qualitäten. Doch in der Regel sind es gar nicht die testosterongeschwängerten Ausflüge in tierisches Paarungsverhalten, die zur größten Entzückung der jubelnden Zuschauermassen führen. Am lautesten nämlich wird es in der Regel dann, wenn ein zierliches Weibchen zum Hammer greift und mit seiner dirndlgewandeten Grazie die Phalanx an Goggln aufbricht um sich selber mit dem Gewicht des Hammers abzumühen. Die Durchschlagkraft eines solchen Versuches hat letztendlich noch selten eine Rolle gespielt. So ein Hau den Lukas kann eben durchaus auch eine ästhetische Attraktion sein.