Das Schützenzelt ist sehr beliebt bei der Münchner Jeunesse Dorée. Ausgelassene Stimmung im Mittelschiff, in den Boxen reservierteres Champagnerpublikum.

1896 fand das erste Landesschießen auf der Wiesn statt; seit 1926 sogar in einer eigenen Schützen-Festhalle. Seinen heutigen Platz zu Fuße der Bavaria nahm das Zelt schließlich 1961 ein. Hatte das Schützenzelt zunächst gar keine Bewirtung, tat es sich auch Jahrzehnte später noch schwer, Anerkennung an seinem abgelegenen Platz außerhalb der Wirtsbudenstraße zu finden.

2014 musste der Biergarten auf einige Tische verzichten, da die Straße zwischen dem Schützenzelt und dem Winzerer Fahndl verbreitert werden musste. Für 2015 wurde vom Stadtrat eine Erweiterung auf eine Kapazität von 7000 Besuchern gestattet. Der Kapazitätsverlust durch den nochmals verkleinerten Biergarten wurde durch eine Rundumgalerie überkkompensiert.

Zum Mittagessen lockt im Schützenzelt ein Menü, bestehend aus Suppe, Ente und Kaffee sowie täglich wechselnde Gerichte zur Mittagswiesn. Ansonsten gehört die Speisenkarte zu den teureren unter den großen Festzelten. Für einige Gerichte werden unverhältnismäßig hohe Preise abgerufen.

Stimmung und Musik

Inzwischen hat sich das Blatt allerdings gewendet. Die Familie Reinbold, die das Zelt seit 1979 bewirtet und 2004 und 2015 jeweils neubauen ließ, etablierte es in den letzten Jahren zu einem der Hauptanziehungspunkte der goldenen Münchner Jugend. Oder zumindest der vergoldeten. Dazu passend führt die Getränkekarte auch Weine, die sogar an einer Bar genossen werden können.

Abgesehen von angehenden Juristen und Unternehmensberatern bewirtet die Familie Reinbold freilich auch eine große Zahl an Schützen. Besonders deutlich wird dies am ersten Sonntag, wenn das Zelt fast gänzlich in der Hand der Trachten- und Schützenzugteilnehmer ist. Traditionelle Blechmusik ist im Schützenzelt generell nur eine Randerscheinung. Sogar im städtischen Schlussbericht der Wiesn 2014 wurde festgehalten, dass „die Kapelle im Schützenfestzelt erhebliche Probleme hatte, traditionelle Blasmusik zu spielen“. Das ist insbesondere deshalb bedauerlich, da die Kapelle es auf anderen Festen durchaus besser macht.

Reservierungen 2024

Das Reservierungsformular wurde am 1. Februar geöffnet und enthielt lediglich Mittagsreservierungen für Montag mit Mittwoch. Das Schützenzelt vergibt seine Reservierungen nämlich größtenteils nicht öffentlich. Selbst bei der enormen Kapazitätserweiterung 2015 wurden die zusätzlich verfügbaren Reservierungen ausschließlich unter der Hand vergeben. Im Reservierungswecker, den Sie weiter unten abonnieren können, konnten wir dennoch in den meisten Jahren immerhin über freie Sonntagsreservierungen informieren. Ein Münchner-Kontingent gab es nach 2019 nicht mehr.